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09. Januar 2004 –
22. Februar 2004



Junge Kunst 2

Sieglinde Wittwer-Thomas, Martin Reukauf, Aurelio Kopainig, Nicole Grob, Gitta Nigro

Martin Reukauf, Malerei
Martin Reukauf, Malerei
Sieglinde Wittwer-Thomas, Zeichnungen
Sieglinde Wittwer-Thomas, Zeichnungen
Aurelio Kopainig, Fotochemikalien auf Barytpapier
Aurelio Kopainig, Fotochemikalien auf Barytpapier
Martin Reukauf, Malerei
Martin Reukauf, Malerei
Sieglinde Wittwer-Thomas, Zeichnungen
Sieglinde Wittwer-Thomas, Zeichnungen
Aurelio Kopainig, Zeichnungen, (li.) Gitta Nigro
Aurelio Kopainig, Zeichnungen, (li.) Gitta Nigro
Aurelio Kopainig, Zeichnung
Aurelio Kopainig, Zeichnung
Sieglinde Wittwer-Thomas, Zeichnungen
Sieglinde Wittwer-Thomas, Zeichnungen
Aurelio Kopainig, Film
Aurelio Kopainig, Film
Aurelio Kopainig, Film
Aurelio Kopainig, Film
Sieglinde Wittwer-Thomas, Zeichnungen
Sieglinde Wittwer-Thomas, Zeichnungen
Aurelio Kopainig, Ausstellungsansicht
Aurelio Kopainig, Ausstellungsansicht
Sieglinde Wittwer-Thomas, Zeichnungen
Sieglinde Wittwer-Thomas, Zeichnungen

Junge Kunst 2

IG Halle in der Alten Fabrik Rapperswil 

9. Januar bis 22. Februar 2004


Jurierte Ausstellung zum Jahresbeginn bei der IG Halle

Fünf Jahre nach der Ausstellung „Junge Kunst“ zeigt die IG Halle zum zweiten Mal Werke von jungen Künstlern aus der Region. Eine Fachjury wählte im vergangenen Herbst die Werke aus von Nicole Grob, Aurelio Kopainig, Gitta Nigro, Martin Reukauf und Sieglinde Wittwer-Thomas.


Kurator: Guido Baumgartner

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In der abendländischen Philosophie gilt das Licht als Seinsgrund. Um Licht geht es auch in der Malerei, und Schatten ist da, wo kein Licht hinfällt. Seit Cézanne haben Farbkompositionen die Schatten abgelöst. Ob dieser Tabuisierung des Schattens vergisst man meist die Ursprünge der Malerei. Nach Plinius, dem römischen Historiker (1. Jh.n.Chr.), hatte die Tochter des Töpfers Butades den Schatten ihres Geliebten an einer Wand nachgezeichnet. Ihr Vater stellte danach von diesem Umriss ausgehend ein Abbild her. In diesem Kontext erscheinen die Schattenbilder von Nicole Grob nicht mehr fremd. Ungewöhnlich ist jedoch die technische Umsetzung. Ab fotografierter Vorlage malt Nicole Grob merkwürdig roh und unfertig wirkende Bilder, denen sie ein halbtransparentes Acrylglas vorlagert. Erst dieser Filter erzeugt poetisch dichte Bilder und lenkt damit die Aufmerksamkeit auf das, was sonst vergessen geht: den Schatten.

Zwischen Abstraktion und Figürlichkeit

Aurelio Kopainig arbeitete als Fotograf, bevor er sich in den Niederlanden, Kalifornien und Korea weiterbildete. Seither hat er sein Tätigkeitsfeld erweitert. Aurelio Kopainig malt, filmt, zeichnet und ist auch schon mit Installationen in Erscheinung getreten. Mit seiner jüngsten Werkserie „Horizonte“ begibt er sich auf eine Gratwanderung zwischen Abstraktion und Figürlichkeit.

Bilder mit der Grundstruktur Festes unten und Luftiges oben bringt der Betrachter in der Regel mit Landschaften in Verbindung. Die Andeutungen von Wolken, Wetter und Architektur in den Bildern von Aurelio Kopainig lassen dem Betrachter jedoch viel Raum für eigene Assoziationen. Entstanden ist diese faszinierende Serie im Fotolabor, indem Aurelio Kopainig belichtetes Barytpapier mit Fotochemikalien bemalte.

Ätherischer Kosmos

Berge, Täler, Wälder und Gebäude erkennt der Betrachter nur teilweise auf den Tuschzeichnungen von Gitta Nigro. Einige zeigen geheimnisvolle, milchstrassenartige Wolken, flirrende Landschaften, Meere von Punkten, die manchmal auch von dickeren Linien durchzogen werden. Wer nahe herangeht an die Zeichnungen im Format von Visitenkarten, begibt sich in einen ätherischen Kosmos von Linien und Punkten.

Gitta Nigro zeigt diese Arbeiten in der Halle in installativer Form (sie verwendet einen schwebenden Bildträger, der durch die Halle läuft). Entstanden sind die Zeichnungen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Es sind Blicke aus den Fenstern von Bahn, Bus, Tram oder Metro, die Gitta Nigro auf diesem Weg tagebuchartig festhält. Eine zeichnerisch-meditative Auseinandersetzung mit Linien, Zeit und Raum, die an fernöstliche Kunst erinnert.

Hommage an den Citroën SM

Martin Reukauf holt seine Motive mittels Fotos ins Atelier und überträgt sie mit viel Ausdauer und technischem Können auf die Leinwand. Einerseits geht es ihm darum, die Einzigartigkeit eines Moments darzustellen. Andererseits werden die ab Foto gemalten Bilder „wahrer“, denn die abbildende Kamera sieht bloss, was da ist. Sie erkennt und interpretiert weniger als das Auge des Malers. 

Nicht nur die Qualität seiner Malerei besticht, sondern auch das sorgfältig ausgewählte Motiv. Dem Modell SM – Ergebnis einer Kooperation von Citroën und Maserati in den 70er-Jahren – hat Martin Reukauf eine ganze Serie von Bildern gewidmet. Das neuste davon zeigt das wohl schönste Auto der Welt nicht mehr in flotter Kurvenfahrt, sondern als Relikt der französischen Design-Avantgarde in einem Hinterhof verrottend. Und wir fühlen mit, wünschen ihm eine neue Lackierung und einen vollen Tank.

Helden und Antihelden unserer Zeit

Wenn wir die Werkserie „Tageblätter“ betrachten, fühlen wir uns, als ob wir vor einem Haus stünden, das von ausgewählten Persönlichkeiten bewohnt wird. Unten in der Mitte steht Berlusconi in päpstlicher Pose auf dem Balkon, zwei Etagen darüber hält Bush Andacht, links davon starrt ein Mann auf etwas (es ist wohl das WTC am 9/11), und darunter bittet eine Frau (Kriegsopfer am Golf?) um Almosen. Die dargestellten Persönlichkeiten erscheinen uns – obwohl realistisch gemalt – nicht mehr als Funktionsträger in der medialen Produktion und sind nicht mehr „schnell konsumierbar“.

Indem Sieglinde Wittwer-Thomas die Helden und Antihelden unserer Zeit aus ihrem gewohnten Umfeld heraus schält und ohne Hintergrund auf ganz profane Materialien malt, verrät sie uns mehr über diese Personen. Unser Blick wird nicht mehr abgelenkt von der Ästhetik der Pressefotografie mit ihren Bildkompositionen, sondern fokussiert sich auf das Wesentliche, nämlich den Menschen.


Text: Martin Mühlegg / IG Halle

Medienspiegel


Kunst-Bulletin, 09/2003

Rapperswil: Junge Kunst 2


Linth Zeitung, 23.08.2003
Junge Kunst gesucht


Linth Zeitung, 06.01.2004

Prämierte Werke junger Künstler


Südostschweiz, 07.01.2004

Junge Künstler stellen in Rapperswil aus


WOZ, 08.01.2004

Junge Kunst 2


Zürcher Oberländer Extra, 09.01.2004

Junge Kunst / Werke von jungen Künstlern aus der Region


Linth Zeitung, 12.01.2004

Jugendliche Lichter und Schatten


Neue Zürcher Zeitung, 13.01.2004

Fotografische Malerei und Tagebuchblätter


Zürcher Oberländer, 13.01.2004

«Junge Kunst» unter neuer Leitung


Schweizer Illustrierte, 26.01.2004

Die Design-Avantgarde im Hinterhof


Höfner Volksblatt, 02.02.2004

Matinée mit jungen Künstlern aus der Region


Linth Zeitung, 10.02.2004

Die IG Halle als ideale Plattform für junge Kunstschaffende


Vereinszeitung Citroen-Maserati Club Schweiz, 10/2004

Ausstellung „Junge Kunst“ in Rapperswil


Vereinszeitung Citroen-Maserati Club Schweiz, 10/2004 / Matinee

L’Art et la SM





Anlässe in der Ausstellung JUNGE KUNST 2

Vernissage

Freitag, 9. Januar, 19.00 Uhr

Einführung: Nadia Schneider, Konservatorin Kunsthaus Glarus

Apéro

Sonntag, 8. Februar, 11.00 Uhr
Apéro mit den Kunstschaffenden

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