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06. Januar 2006 –
19. Februar 2006



Vom Bild zum Buch

Waser Verlag für konstruktiv-konkrete Kunst

Marguerite Hersberger, Arturo di Maria, Marguerite Hersberger
Marguerite Hersberger, Arturo di Maria, Marguerite Hersberger
Verena Löwensberg
Verena Löwensberg
Gottfried Honegger
Gottfried Honegger
Publikationen des Waser Verlag
Publikationen des Waser Verlag
Vernissage
Vernissage
(v.l.) Jack und Brigitte Waser, Arturo di Maria
(v.l.) Jack und Brigitte Waser, Arturo di Maria
(v.l.) Hans-Peter Ege, Tamás Konok
(v.l.) Hans-Peter Ege, Tamás Konok
Marianne Theis
Marianne Theis
Publikationen des Waser Verlag, Josef Albers (re.)
Publikationen des Waser Verlag, Josef Albers (re.)
(v.l.) Friedrich Geiler, Tamás Konok
(v.l.) Friedrich Geiler, Tamás Konok
Publikationen des Waser Verlag
Publikationen des Waser Verlag
(v.l.) Tamás Konok, Rolf Schneebeli, Andreas Brandt
(v.l.) Tamás Konok, Rolf Schneebeli, Andreas Brandt
Ursula Brüngger
Ursula Brüngger
Frédéric Hirschi
Frédéric Hirschi
Peter Somm
Peter Somm
Vom Bild zum Buch
Vom Bild zum Buch

Vom Bild zum Buch

IG Halle in der Alten Fabrik Rapperswil

6. Januar – 19. Februar 2006


Kunst in den Alltag bringen

Der Zürcher Unternehmer Jack Waser gehört zu den grossen Förderern der konstruktiv-konkreten Kunst. In seinem Verlag gab er ausgezeichnete Kunstbücher und zahlreiche Künstler-Editionen heraus. Heute führt Armin Bachmann in Wollerau die Grafik-Editionen weiter. Die Ausstellung ist eine Hommage an den Waser Verlag mit Werken von 22 Künstlern von Josef Albers bis Beat Zoderer.

 

Leidenschaftliches Engagement prägt Jack Wasers Verhältnis zu einer Kunst, die ganz losgelöst von Naturerscheinungen und Gegenständen entsteht und sich ihre eigene Welt kreiert aus elementaren Gestaltungsmitteln wie Farbe, Linie und Fläche. Es ist eine Welt der Gesetzmässigkeiten und Strukturen, der Reduktion auf ein sparsames geometrisches Vokabular, der Ästhetik und Harmonie. Ihrer Faszination ist der heute 76-jährige Kunstsammler, der zunächst selber Maler werden wollte, vor bald fünfzig Jahren erlegen. Schriftsetzer, Typograph, Grafiker sind Stationen seines Werdegangs. Der Erfolg als Unternehmer (Waser Büro, Waser Druck und Verlag) ermöglichte Jack Waser grosszügige Kunstförderung in regem Kontakt mit „seinen“ Künstlern.


„Die konkrete Kunst, Werke ohne gegenständliche Darstellung, versteht sich reiner, weil ohne historischen Ballast, ohne die verwirrende Mischung von Sprache und Form. Die reine Malerei gibt dem Betrachter grössere Freiheit, fordert aber eine engagiertere und aktivere Partizipation.“
Gottfried Honegger


Kurator: Guido Baumgartner

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Konstruktive in die Öffentlichkeit rücken

1982 gründete er den Waser Verlag, wo er Originalgrafik und sorgfältig gestaltete, von ausgewählten Autoren verfasste Künstlermonografien herausgab. Viele der Bücher wurden ausgezeichnet. Das Spektrum reicht von Richard Paul Lohse, einem Hauptexponenten der Zürcher Konkreten, über Schweizer Maler und Plastiker wie Gottfried Honegger, müller-emil, Hans Hinterreiter, Willy Müller-Brittnau oder Peter Hächler bis zum Deutschen Manfred Mohr, der mit seinen am Computer entwickelten Formen der konstruktiven Sprache neue Dimensionen eröffnet hat. Mit Monografien über Jean Gorin, Aurelie Nemours und François Morellet rückte Waser französische Konstruktive ins Bewusstsein der Kunstöffentlichkeit. Er wurde vom französischen Kulturminister Jack Lang zum „Chevalier de l`ordre des arts et des lettres“ ernannt.

Nicht nur die Liebe zu Frankreich verbindet ihn mit Gottfried Honegger, gemeinsam waren sie Mitbegründer des Hauses Konstruktiv in Zürich und für beide gehören Kunst, Leben und Alltag zusammen. Waser setzte diese Überzeugung auch in den eigenen Geschäftsräumen um und konnte andere Unternehmer dafür gewinnen, in ihren Betrieben das Wagnis einer Auseinandersetzung mit Form und Farbe einzugehen. Durch Grafik-Editionen vermittelte er die „klassischen Konkreten“ Max Bill, Verena Loewensberg und Camille Graeser sowie zahlreiche Vertreter der nächsten Künstlergenerationen. Unter ihnen sind zu nennen Andreas Brandt, der mit Farbbalken im Raum Gleichgewicht und Harmonie vergegenwärtigt, der Ungar Tamás Konok mit seinen rhythmischen Linienspielen oder Arturo di Maria, der Rhythmen an Quadraten erlebbar macht. Im Verlagsprogramm finden sich so verschiedenartige Erforscher des Kreises wie Heinz Müller-Tosa und Peter Somm, der zugleich Farbmaterie in Licht verwandelt. Aber auch Marguerite Hersberger mit ihrem grossen Thema Transparenz.

Positive Ausstrahlung

„Die konkrete Kunst schafft Freiräume für kreatives Sehen.“ Diese Erfahrung motivierte Armin Bachmann, den Waser Verlag im Jahr 2001 zu übernehmen und in Wollerau weiterzuführen. Der langjährige Mitarbeiter Jack Wasers für Büro-Einrichtungen ist überzeugt von der positiven Ausstrahlung dieser Kunst auf die Befindlichkeit der Menschen, sei es im Büro oder zu Hause. Jedes Jahr erscheinen weiterhin mehrere Serien von Siebdrucken und Lithographien aus namhaften Druckateliers. Bachmann bevorzugt Kunstschaffende, die nicht der absoluten Form huldigen und besonders die Wahrnehmung anregen. So spannt sich im Waser Verlag ein weiter Bogen von den strengen Vertretern serieller Ordnungen zu den Grenzgängern konstruktiver Konzepte, die auch den Zufall ins Spiel bringen, die Emotionen anklingen lassen oder atmosphärische Stimmungen aufnehmen. 

Die Ausstellung zeigt Werke von Josef Albers, Guido Baumgartner, Max Bill, Andreas Brandt, Ursula Brüngger, Heinrich Bruppacher, Hans-Peter Ege, Friedrich Geiler, Camille Graeser, Marguerite Hersberger, Frédéric Hirschi, Gottfried Honegger, Pius Ilg, Tamás Konok, Richard Paul Lohse, Verena Loewensberg, Arturo di Maria, Heinz Müller-Tosa, Rolf Schneebeli, Peter Somm, Marianne Theis, Beat Zoderer.


Text: Barbara Handke / IG Halle


Jack Waser war Unternehmer in Zürich (Waser Büro, Waser Druck und Verlag). In grossem Umfang förderte er den Druck konstruktiv-konkreter Grafik. Daraus entstand der Waser Verlag für Kunst, bekannt für vortreffliche Künstlermonografien und -editionen, die Waser in zahlreichen Geschäftsräumen ausstellte. Armin Bachmann, langjähriger Mitarbeiter von Waser, führt den Verlag heute in Wollerau weiter. Die intensive Kunstförderung und der rege Kontakt mit Kunstschaffenden liessen auch bedeutende Sammlungen entstehen, aus denen wir ausgesuchte Werke der Malerei und Grafik zeigen.
Im Hinblick auf die Vermittlung von konstruktiv-konkreter und nah verwandter Kunst war Rapperswil in den 1960-er / 70-er Jahren ein wichtiger Ort. In der von Kurt Federer und Freunden gegründeten Galerie 58, erst am Seequai, später an der Seestrasse, im Elternhaus von Josef Müller-Brockmann, führten bedeutende Ausstellungen – u.a. von Marina Apollonio, Willi Baumeister, Max Bill, Walter Dexel, Angel Duarte, Auguste Herbin, Richard Paul Lohse, Rafael Pérez, Oskar Schlemmer, Carlo Vivarelli, F. Vordemberge-Gildewart – über Jahre zahlreiche Kunstfreunde nach Rapperswil.


Text: Peter Röllin / IG Halle
Fotografien: Gaspare Honegger

Medienspiegel


Glattaler, 30.12.2005

Von Bauhaus zur eigenen Formensprache


Südostschweiz, 09.01.2006

Formen regen Wahrnehmung an


Neue Zürcher Zeitung, 11.01.2006

Ein Freiraum für kreatives Sehen


Zürcher Oberländer, 11.01.2006

Wenn aus Bildern Bücher werden





Anlässe in der Ausstellung VOM BILD ZUM BUCH

Vernissage

Freitag, 6. Januar, 19.00 Uhr

Einführung: Guido Magnaguagno, Kunsthistoriker, Direktor Tinguely-Museum Basel

Führung im Atelier für Siebdruck

Mittwoch, 18. Januar, 19.00 Uhr 

Aus Anlass der Ausstellung Vom Bild zum Buch organisiert die IG Halle eine Führung im Atelier für Siebdruck Lorenz Boegli.

Matinee und Führung

Sonntag, 29. Januar, 11.00 Uhr

Elisabeth Grossmann, Kunsthistorikerin

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