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19. September 2009 –
01. November 2009



Was soll ich sagen? Alzheimer (Rapperswil)

Peter Granser

Peter Granser, Fotografie
Peter Granser, Fotografie
Peter Granser, Fotografie
Peter Granser, Fotografie
Peter Granser, Fotografie
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Peter Granser, Fotografie
Peter Granser, Fotografie
Peter Granser, Fotografie
Peter Granser, Fotografie
Peter Granser, Fotografie
Peter Granser, Fotografie
Peter Granser, Fotografie
Peter Granser, Fotografie

Was soll ich sagen? Alzheimer (Rapperswil)

IG Halle im Kunst(Zeug)Haus Rapperswil
19. September – 1. November 2009


In der Schweiz leben mehr als 100’000 Menschen mit einer Demenz. In näherer Zukunft werden es noch viel mehr sein. Die Betreuung und Pflege dieser Menschen ist für Angehörige wie Institutionen sehr anspruchsvoll und aufwendig. Der Verein Podium Demenz und die Stiftung Sonnweid machen unter anderem mit Kulturprojekten auf diese gesellschaftliche Herausforderung aufmerksam.


Alzheimer nennt der Fotograf Peter Granser eine Werkserie, die 2001 und 2004 im Gradmann Haus in Stuttgart entstanden ist. Die Arbeit wurde mit dem Arles Discovery Award und dem Deutschen Sozialpreis ausgezeichnet. Nach ihrer ersten Station in Rapperswil-Jona (2009) sind die Fotografien im Sommer in Pfäfers zu sehen. Zur Ausstellung Was soll ich sagen?“ Alzheimer Fotografien von Peter Granser gehören auch ein Rahmenprogramm mit Diskussionen, Vorträgen, Lesungen und die pädagogische Begleitung durch artefix kultur und schule. Ausstellung und Rahmenprogramm sind entstanden in einer Zusammenarbeit zwischen IG Halle, Stiftung Sonnweid und der Schweizerischen Alzheimervereinigung (Patronat).


Kurator: Peter Röllin
Projektleiter: Martin Mühlegg

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Die IG Halle zeigt in Rapperswil-Jona Peter Gransers eindrückliche Fotoserie Alzheimer. Die Arbeit des Fotografen und Künstlers aus Stuttgart wurde ausgezeichnet mit dem Arles Discovery Award und dem Deutschen Sozialpreis.
Alzheimer frisst den Verstand weg und zerstört das Individuum im Menschen. Ausimpfen lässt sich die Krankheit nicht. Weltweit schätzen Forscher rund 24 Millionen Demenzkranke. Wortfindungsstörungen und das tiefe Vergessen wachsen zunehmend. Wunschbilder unserer Zeit vom dynamischen und intelligenten Menschen fliessen aus. Die Kunst der Technik mag einiges verlangsamen, entwickelt dazu computergestützte Rehabilitations-Robotik, die Pflegern und den Patienten zur Seite stehen. Und die Kunst: wo steht sie mit solchen Fragen? Futiert sie sich um den tödlichen Schutt im Kopf?
Stehende Bilder schwieriger als Sprache und Film
Natürlich war und ist das Altern quer durch die Kunstgeschichte ein wichtiges Thema. Die Kunst kennt über die Jahrhunderte den selbstverständlichen, lebensnahen Einbezug des Alterns und des Todes. Die Literatur mit ihren Erzählungen schafft die Annäherung weit differenzierter, vertiefter und dadurch auch sensibler, etwa Stella Braam, Jonathan Franzen oder Martin Suter. Nicht zu vergessen die Cineasten. Das Porträt eines kranken Menschen, der direkt in die Kamera schaut, verbindet sich mit Risiken, mit Verletzungen seitens der Angehörigen.
In den USA sind durch die staatliche Fördermassnahme des „Housing Act“ Rentnerstädte entstanden. Die erste Sun City ist nahe Phoenix 1960 entstanden und zählt heute über 50’000 Rentner. Peter Granser, 1971 in Stuttgart geboren, war ursprünglich Fotojournalist und hat diese isolierte Altenstadt aufgesucht und ist dort mit Demenzkranken in Kontakt gekommen. Daraus ist 2003 die Publikation Sun City entstanden, die dem jungen Fotografen international zum Durchbruch verhalf.
Die Berufung 2001 in die World Press Photo Joop Swart Masterclass ermöglichte Peter Granser die intensive Auseinandersetzung mit Alzheimer. Sechs Monate beschäftigte sich der Fotograf im Gradmann Haus in Stuttgart mit Demenzkranken.
Ins Tageslicht gerückte Krankheit
Wie fühlt sich die Krankheit im Bild an? Es sind Bewohner aus dem Gradmann Haus, die uns mit weit geöffneten, angstvollen oder verwirrten Augen anschauen. Unfassbare, negative Wirklichkeit wird festgehalten und versiegelt. Peter Granser ist ein Fotograf, der sich den Blicken, Blessuren und Einsamkeiten einfühlsam annähert und diese nur mit Fensterlicht einfängt. Der Arbeit von Peter Granser gingen längere Vorgespräche mit Angehörigen voraus. Die Porträts sind, wie Christoph Ribbat in der Publikation Alzheimer schreibt, „von atemberaubender Unmittelbarkeit“. Es sei fast unmöglich, sich nicht von diesen Gesichtern in den Bann schlagen zu lassen, sich nicht hineinzudenken in die Lebensgeschichten, für die sie stehen. Die Arbeit Alzheimer wurde mit dem Deutschen Sozialpreis und dem Arles Discovery Award ausgezeichnet.
Die IG Halle zeigt Gransers Fotografien ab dem 19. September im Kunst(Zeug)Haus in Rapperswil-Jona. Ergänzend dazu werden Fotografien von Katharina Wernli und Dominique Meienberg gezeigt, die in der Sonnweid entstanden sind. Im Rahmen der Ausstellung werden diverse Veranstaltungen stattfinden. Auf dem Programm stehen eine Podiumsdiskussion (Moderation Kurt Aeschbacher), mehrere Vorträge und Referate, eine Filmvorführung und eine Performance.


Text: Peter Röllin / IG Halle und Verein Podium Demenz


Interview mit Peter Granser als pdf
Weiterführender Text von Peter Röllin als pdf

Medienspiegel


Südostschweiz, 27.07.09

Die Gesichter einer Krankheit


Zürichsee-Zeitung, 28.07.09

Schonungslos „echte“ Bilder werden gezeigt


Tages-Anzeiger, 05.08.09

Das Leben mit Dementen hat auch humorvolle und poetische Seiten


Oberersee Nachrichten, 15.10.09
Die Kunst eines guten Gespräches besteht im aufmerksamen Zuhören





Anlässe in der Ausstellung WAS SOLL ICH SAGEN? ALZHEIMER

Vernissage

Freitag, 18. September, 19.00 Uhr

Begrüssung: Käthi Hofer-Egloff, Präsidentin Stiftung Sonnweid
Ulrich E. Gut, Präsident Schweizerische Alzheimervereinigung
Einführung: Peter Röllin, Kultur- und Kunstwissenschaftler, Leiter IG Halle

Matinee mit Führung

Sonntag, 27. September, 11.15 Uhr

Karin  Dummermuth, Kulturvermittlerin

Michael  Schmieder, Leiter Sonnweid AG

Vortrag: Demenz, Fakten und Zahlen in der Schweiz

Donnerstag, 1. Oktober, 20.00 Uhr

Jean-François Steiert, Nationalrat SP Freiburg

Birgitta Martensson, Geschäftsleiterin Schweizerische  Alzheimervereinigung

Vortrag: Vergesslich – was dann?

Donnerstag, 8. Oktober, 20.00 Uhr

Margrit  Padrutt, Leiterin Memory-Klinik Wil, Alzheimervereinigung  St.Gallen / Appenzell

Vortrag und Performance

Mittwoch, 14. Oktober, 20.00 Uhr

Vortrag: „Annäherung an die Gefühls- und Gedankenwelt von Menschen mit Demenz“

Andrea Mühlegg-Weibel, Leiterin Sonnweid Campus

Performance: „Sommers oder so – Nachdenken über Sätze von Gerhard Meier“
Nelly Bütikofer, Tänzerin und Choreografin

Podium: Demenz – Aufgaben der Gesellschaft

Montag,  19. Oktober, 20 Uhr
Kurt Aeschbacher, Moderation
Heidi Hanselmann, Regierungsrätin Kanton St.Gallen
Rahel Würmli, Stadträtin Rapperswil-Jona
Birgitta Martensson, Geschäftsleiterin Schweizerische Alzheimervereinigung
Willy Oggier, Gesundheitsökonom
Michael Schmieder, Leiter Sonnweid AG

Lesung und Diskussion: Es schneit in meinem Kopf

Sonntag, 25. Oktober, 11.15 Uhr

Klara Obermüller, Autorin und Journalistin

Urs Faes, Schriftsteller

Film: Pandora’s Box

Mittwoch, 28. Oktober, 20.15 Uhr

Schloss Cinéma, Rapperswil-Jona in Zusammenarbeit mit dem Filmtreff Spectrum
Regie: Yesim Ustaoglu
Darsteller: Tsilla Chelton, Derya Alabora u.a.

Bildband zur Ausstellung

Zur Ausstellung ist der Bildband Alzheimer von Peter Granser, erschienen im Kehrer Verlag Heidelberg, neu aufgelegt worden. Autoren sind Peter Granser, Michael Schmieder, Christoph Ribbat und Sibylle Heeg.

Kunstpädagogik mit artefix kultur und schule

Die Ausstellung wird kunstpädagogisch von artefix kultur und schule begleitet.



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