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19. August 2005 –
18. September 2005



Zeiträume

Ruth Maria Obrist

Ausstellung Ruth Maria Obrist
Ausstellung Ruth Maria Obrist
Ausstellung Ruth Maria Obrist
Ausstellung Ruth Maria Obrist
Ausstellung Ruth Maria Obrist
Ausstellung Ruth Maria Obrist
Ausstellung Ruth Maria Obrist
Ausstellung Ruth Maria Obrist
Ausstellung Ruth Maria Obrist
Ausstellung Ruth Maria Obrist
Ausstellung Ruth Maria Obrist
Ausstellung Ruth Maria Obrist
Ausstellung Ruth Maria Obrist
Ausstellung Ruth Maria Obrist
Ausstellung Ruth Maria Obrist
Ausstellung Ruth Maria Obrist
Ausstellung Ruth Maria Obrist
Ausstellung Ruth Maria Obrist
Ausstellung Ruth Maria Obrist
Ausstellung Ruth Maria Obrist

Zeiträume

IG Halle in der Alten Fabrik Rapperswil

19. August – 18. September 2005


Geordnete Fülle der Gedanken

Werke von Ruth Maria Obrist bei der IG Halle in Rapperswil

 

Ihre leise, nach innen gerichtete Kunst geht Strukturen nach. Unter dem Ausstellungstitel „Zeiträume“ zeigt Ruth Maria Obrist fein nuancierte Bilder, plastische Werkgruppen und installative Arbeiten.

 

Ein Jahr – festgehalten in 365 Selbstbildnissen, eine Persönlichkeit – reduziert auf die Silhouette des Kopfes: Tagtäglich hat Ruth Maria Obrist ihr Bild auf einen kleinen Spiegel gezeichnet und diese „Selbstbespiegelung“ dann unter dem Schutz einer Weissleim-Schicht verschwinden lassen. Jetzt tritt uns jedes Porträt als rötliche Kopf-Kontur in matter Fläche entgegen. Es sind die minimalen Unterschiede dieser Porträts, die Befindlichkeiten erahnen lassen und so einem Jahr ganz diskret ein Gesicht geben. Ruth Maria Obrist verbindet Innenschau mit rituellem Handeln und Systematik. Und hat damit einen Zeitraum im Griff.


Kurator: Peter Röllin

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Text, Wort, Stichwort

Wie ein roter Faden durchzieht das Bedürfnis nach definierter Struktur und Ordnung das Werk der in Baden lebenden Aargauer Künstlerin, die sich auch mit Kunst am Bau einen Namen gemacht hat. Der Ausgangspunkt einer Arbeit oder Werkserie beruht oft auf einem Zu-Fall. Ruth Maria Obrist stösst irgendwo auf ein Motiv, die Rose zum Beispiel, und macht sie zum Objekt für ausführliche künstlerische Recherchen. Oder sie schnappt einen Text, ein Wort, einen Begriff auf und verfolgt ihn weiter als Gedanken-Faden. Bei ihren weiss auf weiss gestickten Bildern geschieht das sogar im wörtlichen Sinn. Die geduldige Kunst der in sich gekehrten Stickerin lädt ein isoliertes Wort zum „Stichwort“ auf, das individuelle Klangfarben annehmen und Assoziationen auslösen kann. Diese Denkanstösse werden aber nicht auf gefügigem Stoff präsentiert, sondern auf sperrigen, aufwändig bearbeiteten Holztafeln. 

Was ist ein Kubikmeter?

Schrift, Schriftzeile, Faden, Naht markieren allesamt den Fluss einer Linie. Von der endlosen Linie gelangte Ruth Maria Obrist mit ihrem Schaffen zum Volumen. Was ist ein Kubikmeter? lautete eine Frage, und die Künstlerin beantwortet sie mit einer Vielzahl von Möglichkeiten. Eine 80-teilige Arbeit aus lauter gleich grossen Quadern ist beliebig verformbar, wie ihr Titel „Knete in der Hand“ andeutet. Die einzelnen „Bausteine“ bestehen aus milchiger Industriefolie, die mit der für die Künstlerin charakteristischen Sorgfalt an den Kanten vernäht wurde. So bietet das bald turmartige, bald ausgebreitete Volumen beides: kontrollierte Linienstrukturen und einen präzise umrissenen Körper, während das Licht auf der Oberfläche und im Innern der Kuben sein unfassbares Spiel treibt. 

Einige Objekte tragen den feinen Schimmer einer Vergoldung, unter ihnen eine begehbare Plastik. In diesem Gehäuse konzentrieren sich Feierlichkeit und das Unbenennbare mystischer Räume. 

Farben setzt Ruth Maria Obrist nur sehr zurückhaltend ein: „Dem Volumen allein auf den Grund zu gehen, braucht schon viel; weitere Faktoren sind nur störend“, findet sie. Doch falls Farben eine Aussage machen, eine Stimmung unterstreichen, eine Erinnerung heranholen sollen, stammen sie aus den gedämpften, in sich schlüssigen Farbreihen von Le Corbusier. 

Erinnern an gelebte Zeit

Eine besondere Verquickung von Volumen und Körper zeigen Wandobjekte, bei denen Röntgenbilder verwendet sind. Die Röntgenfolien bieten Einsicht in einen lebendigen, durchstrukturierten Organismus, dienen aber gleichzeitig als Werkstoff für die kissenartigen Objekte. Hier wird nicht nur die wissenschaftliche Momentaufnahme eines Menschen archiviert. Die künstlerische Umsetzung holt das Bild aus der individuellen Sphäre ab und verallgemeinert es: zum leisen Erinnern an gelebte Zeit.


Text: Barbara Handke / IG Halle

Fotografien: René Rötheli

Medienspiegel


Südostschweiz, 16.08.2005

Geordnete Fülle der Gedanken


Linth Zeitung, 18.08.2005

Ausgangspunkt beruht oft auf Zufall


Südostschweiz, 22.08.2005

Spurt in die dritte Dimension in IG Halle


Linth Zeitung, 22.08.2005

Einen Kubikmeter Kunst vor Augen


Zürcher Oberländer, 23.08.2005

Genähnte, erzählte «Zeiträume»


Neue Zürcher Zeitung, 27.08.2005

Transparente Zeiträume


Seesicht (Datum unbekannt)

Die Institution


Züri Tipp (Datum unbekannt)

Kulturzentrum Alte Fabrik





Anlässe in der Ausstellung RUTH MARIA OBRIST – ZEITRÄUME

Vernissage

Freitag, 19. August, 19.00 Uhr

Einführung: Dr. Bernard Fassbind, Literatur- und Kunstwissenschaftler

Matinee

Sonntag, 4. September, 11.00 Uhr
Karin Dummermuth, Kunstvermittlerin, im Gespräch mit der Künstlerin

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